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Schütteltrauma - Lebensgefahr für Babys und Kleinkinder

schuetteltrauma baby 1Wenn Babys sich nicht beruhigen lassen und über mehrere Stunden hinweg schreien, ist das für Eltern oft sehr belastend. Schreien Babys lange und häufig, kann das zu Erschöpfung oder sogar Wut führen. Verlieren Eltern auch nur für eine Sekunde die Nerven und schütteln Ihr Baby, hat das jedoch fatale Folgen. Ein Schütteltrauma ist lebensgefährlich, weshalb Eltern ihren Säugling niemals schütteln dürfen. Leider sind Eltern diese fatalen Folgen oftmals nicht bewusst. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was ein Schütteltrauma ist, welche Folgen es hat und vor allem, wie einSchütteltrauma verhindert werden kann.

Schütteltrauma: Was ist das?

Ein Schütteltrauma ist eine Hirnverletzung bei Babys und Kleinkindern, die durch Schütteln verursacht wurde. Wird ein Säugling oder Kleinkind von einem Elternteil oder einer anderen Bezugsperson geschüttelt, schleudert der Kopf unkontrolliert hin und her, da sie ihren im Vergleich zum Körper sehr großen Kopf noch nicht selber halten können. Das Gehirn wird im Schädel hin- und hergeworfen, wodurch Blutgefäße und Nervenbahnen reißen. Ein Schütteltrauma hat fatale Folgen für das Kind: Es kann zu lebenslangen Behinderungen und sogar zum Tod führen.

Wie häufig schütteln Eltern ihre Kinder?

Gewalt gegen Kinder ist ein Tabu in unserer Gesellschaft. Wird ein Säugling so stark geschüttelt, dass sein Gehirn verletzt wird, löst das im Umfeld häufig Fassungslosgkeit aus. Dennoch passiert es immer wieder: Das Schütteltrauma ist die häufigste Misshandlung bei Säuglingen. Schätzungsweise erleiden 100 bis 200 Säuglinge und Kleinkinder pro Jahr ein Schütteltrauma. Experten vermuten jedoch eine weitaus höhere Dunkelziffer, da es sich um ein Tabuthema handelt. Die Folgen sind fatal: 10 bis 30 Prozent aller geschüttelten Kinder, die in eine Klinik gebracht werden, sterben. Bei 200 Fällen jährlich sind das zwischen 20 und 60 Babys. Rund zwei Drittel der überlebenden Säuglinge weisen chronische oder verzögerte Schäden auf. Dazu zählen:

  • Lern- und Entwicklungsverzögerungen
  • Seh- und Sprachstörungen
  • Krampfanfälle
  • schwere bleibende körperliche und geistige Behinderungen

Lediglich 10 bis 20 Prozent der Säuglinge, die geschüttelt wurden, überleben das Schütteltrauma ohne bleibende Schäden. Studien zeigen, dass die Verursacher von Schütteltraumen öfter männlich als weiblich sind.

Hauptauslöser für das Schütteln eines Babys

Ein Baby zu schütteln, hat schwerwiegende Folgen. Doch warum kommt es überhaupt soweit? Einer der häufigsten Auslöser für das Schütteln eines Babys, sind Schreianfälle des Kindes. Eltern sollten hier wissen: Eine tägliche Schreidauer von über zwei Stunden ist ab der 2. bis zur 6. Lebenswoche völlig normal. Danach sinkt die Schreidauer allmählich. Nach der 12. Lebenswoche schreit das Kind durchschnittlich unter eine Stunde pro Tag.

Gerade in den ersten Lebensmonaten scheinen jedoch viele Schreianfälle "wie aus dem Nichts" zu kommen. In bis zu 10 Prozent der Schreianfälle lässt sich das Baby nicht beruhigen. Obwohl die Eltern alles versucht haben, um das Kind zu beruhigen, scheint nichts zu helfen. Gefühle der Hilflosigkeit, Frustration und Wut können die Folge sein. Eltern schütteln ihr Kind dann im Affekt, weil sie überfordert mit der Situation sind.

Anhaltendes Babyschreien gilt als Hauptauslöser für das Schütteln eines Säuglings. Schütteltraumen passieren besonders häufig zwischen zwei und fünf Monaten. Dies überlappt sich mit dem Hauptschreialter von Babys. Bei Befragungen geben geständige Täter übereinstimmend das Babyschreien als Hauptauslöser an.

Wie äußert sich ein Schütteltrauma?

Folgende Symptome, die nach starkem Schütteln eines Babys oder Kleinkindes auftreten, sind ein Notfall und gehören sofort behandelt (Rettungsdienst Tel. 112 für Deutschland):

  • geplatzte Adern in den Augen
  • Krampfanfälle
  • Bewusstseinstrübung
  • Verwölbung der Fontanelle
  • Atemstörung
  • Möglicherweise Hämatome an Körper und Armen

Die genannten Symptome können auch auf einen Unfall oder eine Krankheit (z.B. Hirnhautentzündung) hindeuten und müssen, wenn sie auftreten, so oder so abgeklärt werden - auch wenn kein Schütteltrauma vorliegt!

Über die Folgen und bleibenden Schäden erfahren sie hier mehr...